15.5.16

Messebericht High End München Teil 2 : persönliche Anmerkungen

Ich war jetzt zum dritten mal in Folge dabei. Wie in allen Bereichen (ausserhalb der ehemaligen DDR) entwickelt sich das Messedesign immer weiter zum Positiven. Ich fande insgesamt die Vorführergebnisse besser, alles war strukturierter und professioneller. Ich werde auch nächstes Jahr kommen. Für mich sind LS (4000-20000) und Verstärker (4000-14000) besonders interessant. Und natürlich alles rund um Vinyl.
Negativ ist das Preisgefüge im HighEnd-Bereich, alles wird Jahr für Jahr gefühlte 20% teurer. Wo soll das noch hinführen und was soll das? So wird das nichts! Auch im Hobby-Bereich ist Effizienz und daraus folgende Preissenkungen nichts schädliches. Liebe Branche, denkt mal in diese Richtung, der Markt sehnt sich nach solchen neuen Wegen. Der Kunde wird das honorieren.
Bei den Lautsprechern war die Präsenz von Wilson Audio auffällig, viele haben mit Alexxia, Sasha W/P und Co brilliert. Bisher war ich immer ein wenig zurückhaltend, aber dieses mal haben mich die Wilson´s überzeugt, ob bei McIntosh oder bei NAGRA und mehrfach woanders. Leider war keine Sabrina dabei, mein persönlicher bezahlbarer Favorit. Die neue PMC twenty5 Serie war neben Boenicke W11SE ansonsten mein Highlight. Raihdo hat auch an mehreren Ecken die neue D-Serie aufgefahren, die D2.1 und 1.1 mag ich auch sehr, nur deren Preisschilder überhaupt nicht. Auch bei TIDAL, die ich in der Regel wegen der Preise verschmähe, klang die Grosse richtig fein und macht neugierig auf die 22k€ Piano Diacera Keramik. Die Magico S5 Mk2 hat mir ebenso sehr gut gefallen, die S1Mk2 hat mich dieses mal nicht so überzeugt. Die Focal Sopra oder Gauder ist einfach nicht so mein Ding. Die Harbeth M40.2 wurde endlich mal vorgeführt, ein schöner Langzeitlautsprecher. Die neuen Dynaudio Contour machen auch sehr neugierig, die kleine 20er klang richtig gut.
Bei den Verstärkern war wenig neues zu bewundern. Auf jeden Fall blüht die emotionale Röhren-Technologie immer heller, überall neue Ideen. Die hyperteuren begehbaren Luxus-Amps mit 100kg-Fräsgehäusen kommen auch überall auf. Wer kauft das bloß alles? Gerade auf Verstärker-Seite bin ich da eher auf Downsizing aus, zumal ich eh eher ein Leiserer bin. Und da gibt es wundervolle Vertreter. Kosten zwar meist auch ordentliches Geld, aber trotzdem erstrebenswert. Nagra ist immer schon einer meiner Favoriten, zeitlos schön, ein wichtiger Aspekt.
Bei der Vinyl-Branche hat mich Thales mit Ihrem Slim bzw Compact überzeugt und ein Consonance mit luftgeführtem Tangentialtonarm überrascht. Hier sind auch Megamonster im 200kg Bereich auf dem Vormarsch. Wer´s brauch.
Im Digital-Land führt wie schon seit längerem Auralic die hochpreisige Konkurrenz vor, jetzt mit dem Altair für ca 2000,- Geldstücke. Klasse. Auch Mytek fährt mit Brooklyn und Manhattan bezahlbares HighEnd auf, das so manche überteuerten Marketingmarken ins Schwitzen bringen wird.
Burmester driftet für mich mehr und mehr ins Luxus-Yachten Klientel ab.
Die neue gehypte Audionet Heisenberg etc finde ich persönlich viel zu bullig. Ich war früher eine AVID Fan, heute nicht mehr. Lautsprecher für 300000 und begehbare Netzteile für den Acutus, was soll das. Aus USA hat mir die Hörprobe der RYAN Lautsprecher  sehr gefallen.
Bodenständiges HiFi wie Acoustic Plan oder Musical Fidelity oder Bryston spricht mich viel mehr an ,auch CHORD überraschte mich sehr positiv mit der neuen Endstufe und dem HugoTT bzw Dave. Klang an der B&W 802D3 richtig gut. B&W habe ich zumindest vermisst, obwohl ich kein Jünger dieser Firma bin.
Und die vielen Kabel...herrlich

Keine Kommentare: