


Übrigens : alle Photographien hier habe ich selber gemacht und obliegen meinem Copyright! also nicht klauen, frage vorher,ok?
Die Inbesitznahme durch Europäer
Dirk Hartog und Abel Tasman waren zwar schon im 1700 Jahrhundert dort, aber es hatte nicht wirklich jemand ernsthaftes Interesse an diesem Land. Es galt als karg und unfruchtbar. Alle wollten in "das gelobte Land Amerika" (welch ein Riesen-Glück für Australien! doch dazu später). James Cook segelte 1770 die Ostküste hoch und anektierte das Land "Terra australis" illegal für die britische Krone (diese unendliche Gier der vergangenen Zeiten erstaunt und ärgert immer wieder, vor allem die Briten). 1788 kamen die ersten Strafgefangenen aus England im heutigen Sydney an (160.000 sollten es noch werden). Die Engländer wollten einfach Ihre Unterschicht/Versager/Glücksritter loswerden, was ein ärmliches Erbe der Briten! Der Start war hier extrem beschwerlich und Menschfressertum nicht unüblich (es gibt hierzu ganz bemerkenswerte Schriften, verweise ich noch drauf) Somit reden wir hier erst über 221 Jahre Besiedlungsgeschichte, unglaublich wenn man sieht, was in diesen 3 Menschenleben geschaffen wurde. Die Australier sind mittlerweile stolz auf Ihre Herkunft, Sie hatten es lange weggeschwiegen. Und es ist hier einfach noch sehr viel urtümlich, wie sonst nirgendwo. Heute leben hier nur ca. 21 Mio Menschen, das am dünnsten besiedelte Land der Erde, nur in der Antarktis ist die Besiedlungsdichte noch dünner. (Vergleich Australien 2,6 E/QKm zu 232 E/QKm in Deutschland)
Die Grösse
Ca. 7,7 Mio Quadratkilometer ist eine riesige Fläche. Zum Vergleich : Australien ist ca. 22 mal so groß wie Deutschland und vergleichbar groß wie die USA (9,16 Mio QKm) oder Europa (mit Russland Ural-Eurasien ca. 10,5 Mio QKm). Die Nord-Süd Ausdehnung von Australien und Europa ist fast gleich mit 3700km, auch die Ost-West Ausdehnung ist mit 4500km ähnlich. Ich finde eigentlich immer folgenden Vergleich am treffendsten : stelle Dir vor, Du würdest die Einwohner der ehemaligen DDR auf ganz Europa bis zum Ural verteilen ... reicht das? ... und wenn Du von Perth nach Sydney fährst ist das ungefähr mit der Strecke Madrid nach Moskau vergleichbar. Kein Mensch kommt auf die Idee, diese Strecke mit dem Auto zu fahren, in Australien machst Du das einfach. Hier gilt alles bis 600km als Sonntagsausflug. Das komische ist, wenn Du dort bist ist die "gefühlte" Grösse kleiner. Irgendwie hat man immer "Insel" im Kopf, oder es liegt daran, daß man in eine schwer zu erklärende Entfernungstrance verfällt da man einfach keinem begegnet. Keine Ahnung.
Fantastische Wildlife
Das ist wirklich nur mit den Galapagosinseln zu vergleichen. Was James Cook und Co wohl gedacht haben, wo sie den ersten Beutelsauger, sprich Kängeruh, gesehen haben? Australien wurde vor ca. 40-80 Mio Jahren vom Superkontinent Gondwana getrennt und seitdem hat sich hier eine unterschiedliche Tier- und Faunawelt entwickeln können, und das völlig ungestört vom Menschen! Das ist wirklich nur hier zu erleben (Galapagos ist ja nur was für Forscher). Ca. 300000 verschiedene Tierarten sind hier beheimatet. Hier muß sich die USA beispielsweise beispielsweise eindeutig hinten anstellen. Dieses Land lebt an allen Ecken und Kanten, nicht zu beschreiben. Nach Regenfällen im Outback strömen Millionen von Vögeln zu den Temporärseen oder das Tiernachtleben (die nutzen auch die Nacht, denn der Tag ist vor Hitze tierunwürdig). Es macht unheimlich Freude, hier auch für Nobodys die ersten "Forscherversuche" zu starten. Ich habe viel "Pauschaltouristen" erlebt, die denken, sobald Sie aus dem Flugzeug steigen, springen denen die Kängeruhs vor den Füssen rum.
Und sind dann furchtbar enttäuscht, wenn Sie nach 3 Wochen kein einziges gesehen haben. Auch Roos sind scheu und nachtaktiv und am besten in den Dämmerphasen zu sehen. Wenn man das richtig angeht, ist das ein prägendes Erlebnis, wunderschön, garantiert! Für den Australier ist das Roo eher lästig, früher war es ein Schädling, heute verbessert sich das Verhältnis. In der Dunkelheit ist schadloses Autofahren unmöglich, was einem da alles vor dem Auto rumspringt, da kannst Du gleich besser laufen oder noch besser im Buschhotel das wunderbare Bier/Shiraz geniessen. Schmeckt aufgrund der trockenen Dauerhitze nirgendwo besser .. wetten?
Natürlich will ich hier aber auch nicht das menschenverursachte Problem unter den Tisch kehren : die eingeschleppten bzw. kontinentfremden Arten wie Kaninchen (schätzungsweise 500 Mio), Kamele (mittlerweile 700000), Füchse, Pferde, Schweine, Katzen, Rinder, Schafe ... die bringen das Gleichgewicht hier schon mächtig durcheinander
Die großartige Aborigines Kultur
Der arrogante Europäer hat die Abo-Kultur abfällig als primitiv und minderwertig angesehen., bloß weil sie es nicht verstanden haben oder nicht wollten (so kann man besser enteignen, oder?) Welch ein Trugschluß! Ich ziehe meinen Hut vor dieser 60000 Jahr alten Kultur. Wie die mit dem Land als Ihre "Mutter" lebten und nichts aber auch garnichts ausgebeutet haben, weil jeder Gebiergszug oder Stein Teil der "Regenbogenschlange" sein kann, ist bewundernswert. Sie nahmen nur das nötigste, was die Natur Ihnen regenerativ bot. Ihre Gesetze und Regeln ist Liedergut, die Grenzen zwischen den Stämmen werden gesungen und über viele Generationen übertragen. Die Werte sind völlig anders als in unserer Kultur und nicht wirklich nachvollziehbar. Mensch, Tier, Land, alles ist eins und gehört zusammen, ein Stein ist nicht weniger wertvoll als ein Mensch. Ist das nicht viel lebenswerter als unsere Kultur? Das ist 100% ökologisch. Warum nicht, zumindest sollte man das verdammt nochmal respektieren. Und was hat der weisse Mann mit Ihnen gemacht? Eine Schande ist das. Der Australier weiss das ganz genau, redet aber nicht gerne darüber, aber es wird. In Tasmanien haben die beispielsweise alle Ureinwohner ausgerottet. Die letzte Ureinwohnerin ist irgendwas um 1970 gestorben. James Cook hat das Land übrigens illegal in Besitz genommen. Er hatte den Auftrag, terra australis NUR mit Zustimmung der Ureinwohner zu übernehmen. Da er die Denke der Aborigenes auch nicht wirklich verstanden hat, hat er beim Absegeln vom heutigen Cooktown bzw. Cape York einfach so getan, als wäre das so. Er wollte nicht mit lehren Händen zurückkehren. Trotzdem ist es nach heutigen Gesichtspunkten ein Verbrechen am Völkerrecht. Glaube jetzt bitte nicht, das die Abo´s jetzt alle liebe umgängliche Menschen sind, weit gefehlt, die du in den Städten erlebst sind eher "entartet". Toleriere das, denke an die "gestohlenen Generationen" etc., dazu findest du reichlich im www.
Das liebenswerte Outback ... back o´Bourke
92% der Australier leben urban, d.h. in den paar Großstädten Sydney, Melbourne, Perth, Adalaide, Canberra, Alice Springs und Darwin mit Einzugsgebiet. Und viele Städter kennen das Outback auch nur vom Hörensagen (so ähnlich wie New Yorker, von denen haben 70% auch noch nie im Leben eine Kuh gesehen). Mittelgrosse Städte wie in Good Old Europe oder auch wie in den USA üblich, gibt es dort fast nicht. Die nächste Stadtkategorie wie beispielsweise die ehemalige Goldgräberstadt Kalgoorlie hat ca. 15000 E. Das Outback ist extrem dünn besiedelt.
Hier leben eher 130 Mio Schafe und 25 Mio Rinder. Hier benötigt ein Nutztier ca. 4 Hektar zum Überleben und 10 um Schlachtfähig zu werden. Deswegen haben Farmen (zu deutsch Bauernhof) hier auch unglaubliche Dimensionen : wie wäre es mit dem Saarland, Luxemburg oder Belgien? Häufig haben diese z.B. 10000-30000 Rinder und 2000 Pferde unter Ihrer Obhut im freien Geläuf. Unvorstellbar, oder? Die 5-12 Mann betreiben das dann in der Hauptsache mit Zaunpflege und Jungtierkennzeichnung. Der Einfang etc. wird an Spezialisten mit Hubschraubern etc. "fremdvergeben". Der typische Firmenwagen hier im Outback ist nicht der Audi A6, sondern die Cessna. Ein eigenes Flugzeug ist völlig normal. Der typische Australier liebt sein Land innig, keinen lässt es kalt. 99% würde nicht mal für 5 Millionen Dollar Ihren Besitz verkaufen und in der Stadt leben. Die meisten machen ausschliesslich in Ihrem Land Urlaub. Das Outback ist für den normalen Europäer
häufig angsteinflössend, da er es nicht kennt, tagelang keinen Menschen zu sehen. Du erfernst Dich im Outback schlicht und einfach von der Zivilation! Keine Rettung in 10 Minuten, kein Supermarkt (übrigens gehst du hier eh nur 3 mal im Jahr einkaufen), nichts, einfach nichts, alles ist weit weit weg. Unterschätzt dieses Gefühl nicht, das muss man lernen. Entweder zieht dich das Outback danach magisch an oder Du behälst deine Angst. Du musst auf einmal dein Überleben planen und organisieren, das hat es in deinem Leben bisher nicht gegeben. Ich finde es gibt nichts schöneres. Diese Weite, diese Einsamkeit, Du fühlst förmlich trotzdem überall Leben, bzw. kannst es nur erahnen. Du bist so klein. Absolute Pflicht ist der echte Landcruiser, vergiß Wohnmobile oder möchtegern Geländewagen wie Toyota RAV4 oder so. Nein, nimm das Geld in die Hand für das richtige 4-wheel-Drive Gefährt. Sonst kannst Du gleich nach Teneriffa fahren. Wenn Du hier
einen Abstecher zu einem Nationalpark oder so machen willst, bist Du mal eben einen ganzen Tag unterwegs. Denke daran. Dann ist es überlebenswichtig, ein geeignetes Fahrzeug zu haben. Denn wenn es regnet, entstehen überall Wasserwege (Floodways) etc. die Robustheit brauchen. Tiefstehende Sandpisten hundete von Meilen zu fahren ist schwierig und anstrengend. Du denkst, besser nicht anhalten, sonst geht dein Auto im Sand unter. Selbst erlebt. Danach kannst du es. Das Outback belohnt dich mit einer ganz neuen Schärfe für Alles, probiere es aus. Faszinierend.
Sonst
glaube bloß nicht, das Australien in irgendeinem Bereich hinterherhinkt, das Gegenteil ist der Fall. Hoch innovativ und modern, 5% Arbeitslosigkeit, somit fast Vollbeschäftigung, supereffiziente einfache Infrastruktur (alles wohnt in den Städten und die sind mit einer Strasse verbunden) getreu dem Albert-Einstein-Motto "mach die Dinge einfach, aber nicht zu einfach". Dann die Nähe zu den asiatischen Riesenmärkten und die hohen Rohstoffvorkommen. Australien erwirtschaftet ca. 53% des Bruttosozialproduktes mit Rohstoffen und deren Weiterverarbeitung. Ich will sagen, die Wirtschaft ist sehr robust und wird m.E. völlig unterschätzt. Die Städte sind wunderschön, sehr sauber und europe-like.
Sie bieten einen konkurrenzlos hohen Freizeitwert, u.A. da alle Bilderbuch-Stadtstrände haben (Bondi in Sydney oder Scarborough in Perth sind nur zwei Musterbeispiele) und ein Klima zum Fingerlecken bieten. Die Australier sind sehr umweltbewusst und in perfekter Weise gastfreundlich. Ich habe nicht einen Knüttersack kennengelernt. So sehen zufriedene und stolze Menschen aus.
Meine persönlichen Lieblingsstellen
alles was mit Bush und Outback zu tun hat
Die Strände zwischen Albany und Esperance ... hier erlaube ich mir den Ausdruck : die schönsten der Welt
Cape Peron ... drei Stunden übelste Sandpiste und dann eine Natur zum Niederknien
Exmouth und Cape Range NP... nirgendwo sonst sind sich Outback, Naturpark, Sandwüste, Wildlife, spektakuläre Küste etc. so nah
Hobart, Launceston, Melbourne, Albany, Perth, Cairns, Sydney
Blue Mountains
Flinders Range
Tasmanien ... das rauhe Südland, Tor zur Antarktis, betörend schön (wurde erst vor 8000 Jahren abgetrennt)
Big Sandy Desert

Karinjini NP ... steige ab in eine 1,5 Milliarden alte Schlucht, unten kannst Du baden
Margeret River
Strelzicki Track
Cameron Corner
Torquay
Ningalo Reef ... die ruhigere Alternative im Westen zum Great Barrier Reef im Osten
Bourke ... Namensgeber für Synonym"back o´bourke": endgültige Grenze zum never-never-Land Outback
Die Kimberly´s ... das letzte Abenteuer
insgesamt mag ich den populären Osten nicht so, ist mir schon fast zu touristisch
Buch Tip: Nicholas Shakespeare - In Tasmanien (eine Geschichte zur Besiedlung Tasmaniens)
Und die schlechten Seiten Australiens? (schlecht? Blödsinn, nur 5.+6.+7.+8. ist schlecht, der Rest ist halt nur anders)
Gibt es auch.
1. Todbringende Spinnen (die berühmte 3cm Redback-Spider), Schlangen (die TOP TEN der Welt führen Australische an....aber keine Angst, extrem selten), Haie, Krokodile (bis zu 7m lange Salty Leistenkrokodile), Boxjelly Quallen und und (der Alptraum für viele Frauen...)
Alles halb so schlimm. Man sollte nur einige Regeln beachten. Z.B. nur mit halbhohen Schuhen in den Bush, morgens die Schuhe umdrehen und ausschütteln (nur in bestimmten Regionen), im Norden (nur da gibt es die "Salties" Leistenkrokodile) nie lange in Ufernähe verbleiben und nie mehr als einmal an der selben Stelle an das Wasser gehen, denn die Salties sind schlau und merken sich das; wenn Du Dir nicht sicher bist, gehst Du halt nicht schwimmen, in Cairns beispielsweise kannst Du nicht einfach ins Meer springen, dort schwimmst Du im Schutz von Schutznetzen, ja und, stört mich nicht ... das wichtigste ist Information : wo sind welche Tiere und wie passe ich auf, rede mit Einheimischen darüber, wenn Du unsicher bist...und "lese" die Natur im Sinne der Aborigenes, hier kannst Du nicht so achtlos sein wie in unseren Breitengraden
Dann machen auch diese Tiere mächtig Freude, wenn Du sie beobachten kannst
2.Klimaanalagen
sind allgegenwärtig. Nehme einen dicken Schlafanzug mit, sonst frierst Du Dir nachts was ab. Und Du muß Dich an die Geräuschkulisse nachts gewöhnen, Klimaanlagen und Tiergezwirpe/-balz rauben dir sonst den Schlaf (reichlich Queensländer XXXX oder Cascade Bitter vor dem Schlafengehen hilft aber auch)
3.Klimasprünge
nochmal : informiere Dich über das Ortswetter etc., sonst kannst Du ganz böse überrascht werden. Ich war auch mal so dämlich und wurde in Südtasmanien im Sommer von Sturm und Schnee überrascht, 8 Tage abseits jeder Zivilation, daß war kritisch, glaube mir.
4. Outback ist keine Spazierfaht wie Death Valley in den USA
Das Outback ist gnadenlos, wenn Du nicht richtig darauf vorbereitet bist. Im ersten Trip sind wir mit 3 Bierdosen mal so reingefahren, mal gucken wie das so ist. Auch das war idiotisch, es bahnte sich Regen an, wir hatten uns an einer Gabelung verfahren und hatten nur Glück, daß wir rechtzeitig umgedreht hatten. Das kleinste Schauer und Du kannst deine alberne Limosine für 1 Woche dort stehen lassen. Mit einem Landcruiser und 20 Liter Trinkwasser wäre das gegangen.
5.achso, fast vergessen, den Linksverkehr, so ein Scheiss!
6.und die fucking blowfly ... die grösste Nervensäge zu bestimmten Jahreszeiten und in bestimmten Regionen
7.ca. 22 h Flug ist nicht jedermans Sache, meine Auch nicht, und expensive dazu, mein Tip hier ist abends (damit du die nacht zum pennen nutzen kannst) in Frankfurt mit Emirates nach Dubai, ministopover und weiter nach Perth (ca. 11h + 7h, sehr erträglich und du kannst dich mal bewegen). Im Land kannst du dich dann frei mit Inlandsflügen bewegen, je nach Wetterlage, bloß nichts vorbuchen.
8.UV, Sonnenbrand ... wenn Du im Winter käsig aus dem Flugzeug steigst, können 10 min reichen, wenn Du nicht sofort aufpasst, also ganz langsam steigern sondern kannst Du ganz schnell eine Woche Urlaub abhaken
Die traditionellen Aborigenes haben da keinerlei Probleme ... die wissen wo du welche Spinne findest und essen kannst und wie tief du wo graben musst, damit du den Molch findest und ausdrücken kannst, um nicht zu verdursten
Bush Food ... spannendes Thema
Bei Interesse entwerfe ich für Australien-Newbies das optimale individuelle Urlaubskonzept. Bitte kontaktieren Sie mich unter tr1961@gmail.com !
Hier ist die google-maps Karte zum Trip Februar 2005
2001_02 war erst Melbourne mit Twelve Apostel etc, dann Tasmanien South-Coast-Track, dann Hamilton Island Greta Barrier Reef, dann Brisbane, Queensland Farm Buff Downs bei Charter Towers, dann Cairns und Tropische Umgebung (hier Trip ab Brisbane)
1994_95 war mit Flughopping verbunden : Melbourne Trip als google-map mit Yamaha 900, Sydney-Bourke-Adelaide Trip mit Toyota Landcruiser, Tasmanien Trip mit Honda Dominator, San Fransisco mit Roller, New York zu Fuß
Hier für 1989_90
Copyright Thomas Richter ... kopieren und oder abschreiben verboten, Du kannst mich aber fragen, dann bekommst Du eine Antwort

Dirk Hartog und Abel Tasman waren zwar schon im 1700 Jahrhundert dort, aber es hatte nicht wirklich jemand ernsthaftes Interesse an diesem Land. Es galt als karg und unfruchtbar. Alle wollten in "das gelobte Land Amerika" (welch ein Riesen-Glück für Australien! doch dazu später). James Cook segelte 1770 die Ostküste hoch und anektierte das Land "Terra australis" illegal für die britische Krone (diese unendliche Gier der vergangenen Zeiten erstaunt und ärgert immer wieder, vor allem die Briten). 1788 kamen die ersten Strafgefangenen aus England im heutigen Sydney an (160.000 sollten es noch werden). Die Engländer wollten einfach Ihre Unterschicht/Versager/Glücksritter loswerden, was ein ärmliches Erbe der Briten! Der Start war hier extrem beschwerlich und Menschfressertum nicht unüblich (es gibt hierzu ganz bemerkenswerte Schriften, verweise ich noch drauf) Somit reden wir hier erst über 221 Jahre Besiedlungsgeschichte, unglaublich wenn man sieht, was in diesen 3 Menschenleben geschaffen wurde. Die Australier sind mittlerweile stolz auf Ihre Herkunft, Sie hatten es lange weggeschwiegen. Und es ist hier einfach noch sehr viel urtümlich, wie sonst nirgendwo. Heute leben hier nur ca. 21 Mio Menschen, das am dünnsten besiedelte Land der Erde, nur in der Antarktis ist die Besiedlungsdichte noch dünner. (Vergleich Australien 2,6 E/QKm zu 232 E/QKm in Deutschland)

Ca. 7,7 Mio Quadratkilometer ist eine riesige Fläche. Zum Vergleich : Australien ist ca. 22 mal so groß wie Deutschland und vergleichbar groß wie die USA (9,16 Mio QKm) oder Europa (mit Russland Ural-Eurasien ca. 10,5 Mio QKm). Die Nord-Süd Ausdehnung von Australien und Europa ist fast gleich mit 3700km, auch die Ost-West Ausdehnung ist mit 4500km ähnlich. Ich finde eigentlich immer folgenden Vergleich am treffendsten : stelle Dir vor, Du würdest die Einwohner der ehemaligen DDR auf ganz Europa bis zum Ural verteilen ... reicht das? ... und wenn Du von Perth nach Sydney fährst ist das ungefähr mit der Strecke Madrid nach Moskau vergleichbar. Kein Mensch kommt auf die Idee, diese Strecke mit dem Auto zu fahren, in Australien machst Du das einfach. Hier gilt alles bis 600km als Sonntagsausflug. Das komische ist, wenn Du dort bist ist die "gefühlte" Grösse kleiner. Irgendwie hat man immer "Insel" im Kopf, oder es liegt daran, daß man in eine schwer zu erklärende Entfernungstrance verfällt da man einfach keinem begegnet. Keine Ahnung.


Das ist wirklich nur mit den Galapagosinseln zu vergleichen. Was James Cook und Co wohl gedacht haben, wo sie den ersten Beutelsauger, sprich Kängeruh, gesehen haben? Australien wurde vor ca. 40-80 Mio Jahren vom Superkontinent Gondwana getrennt und seitdem hat sich hier eine unterschiedliche Tier- und Faunawelt entwickeln können, und das völlig ungestört vom Menschen! Das ist wirklich nur hier zu erleben (Galapagos ist ja nur was für Forscher). Ca. 300000 verschiedene Tierarten sind hier beheimatet. Hier muß sich die USA beispielsweise beispielsweise eindeutig hinten anstellen. Dieses Land lebt an allen Ecken und Kanten, nicht zu beschreiben. Nach Regenfällen im Outback strömen Millionen von Vögeln zu den Temporärseen oder das Tiernachtleben (die nutzen auch die Nacht, denn der Tag ist vor Hitze tierunwürdig). Es macht unheimlich Freude, hier auch für Nobodys die ersten "Forscherversuche" zu starten. Ich habe viel "Pauschaltouristen" erlebt, die denken, sobald Sie aus dem Flugzeug steigen, springen denen die Kängeruhs vor den Füssen rum.

Natürlich will ich hier aber auch nicht das menschenverursachte Problem unter den Tisch kehren : die eingeschleppten bzw. kontinentfremden Arten wie Kaninchen (schätzungsweise 500 Mio), Kamele (mittlerweile 700000), Füchse, Pferde, Schweine, Katzen, Rinder, Schafe ... die bringen das Gleichgewicht hier schon mächtig durcheinander
Die großartige Aborigines Kultur

Der arrogante Europäer hat die Abo-Kultur abfällig als primitiv und minderwertig angesehen., bloß weil sie es nicht verstanden haben oder nicht wollten (so kann man besser enteignen, oder?) Welch ein Trugschluß! Ich ziehe meinen Hut vor dieser 60000 Jahr alten Kultur. Wie die mit dem Land als Ihre "Mutter" lebten und nichts aber auch garnichts ausgebeutet haben, weil jeder Gebiergszug oder Stein Teil der "Regenbogenschlange" sein kann, ist bewundernswert. Sie nahmen nur das nötigste, was die Natur Ihnen regenerativ bot. Ihre Gesetze und Regeln ist Liedergut, die Grenzen zwischen den Stämmen werden gesungen und über viele Generationen übertragen. Die Werte sind völlig anders als in unserer Kultur und nicht wirklich nachvollziehbar. Mensch, Tier, Land, alles ist eins und gehört zusammen, ein Stein ist nicht weniger wertvoll als ein Mensch. Ist das nicht viel lebenswerter als unsere Kultur? Das ist 100% ökologisch. Warum nicht, zumindest sollte man das verdammt nochmal respektieren. Und was hat der weisse Mann mit Ihnen gemacht? Eine Schande ist das. Der Australier weiss das ganz genau, redet aber nicht gerne darüber, aber es wird. In Tasmanien haben die beispielsweise alle Ureinwohner ausgerottet. Die letzte Ureinwohnerin ist irgendwas um 1970 gestorben. James Cook hat das Land übrigens illegal in Besitz genommen. Er hatte den Auftrag, terra australis NUR mit Zustimmung der Ureinwohner zu übernehmen. Da er die Denke der Aborigenes auch nicht wirklich verstanden hat, hat er beim Absegeln vom heutigen Cooktown bzw. Cape York einfach so getan, als wäre das so. Er wollte nicht mit lehren Händen zurückkehren. Trotzdem ist es nach heutigen Gesichtspunkten ein Verbrechen am Völkerrecht. Glaube jetzt bitte nicht, das die Abo´s jetzt alle liebe umgängliche Menschen sind, weit gefehlt, die du in den Städten erlebst sind eher "entartet". Toleriere das, denke an die "gestohlenen Generationen" etc., dazu findest du reichlich im www.
Das liebenswerte Outback ... back o´Bourke

92% der Australier leben urban, d.h. in den paar Großstädten Sydney, Melbourne, Perth, Adalaide, Canberra, Alice Springs und Darwin mit Einzugsgebiet. Und viele Städter kennen das Outback auch nur vom Hörensagen (so ähnlich wie New Yorker, von denen haben 70% auch noch nie im Leben eine Kuh gesehen). Mittelgrosse Städte wie in Good Old Europe oder auch wie in den USA üblich, gibt es dort fast nicht. Die nächste Stadtkategorie wie beispielsweise die ehemalige Goldgräberstadt Kalgoorlie hat ca. 15000 E. Das Outback ist extrem dünn besiedelt.



Sonst
glaube bloß nicht, das Australien in irgendeinem Bereich hinterherhinkt, das Gegenteil ist der Fall. Hoch innovativ und modern, 5% Arbeitslosigkeit, somit fast Vollbeschäftigung, supereffiziente einfache Infrastruktur (alles wohnt in den Städten und die sind mit einer Strasse verbunden) getreu dem Albert-Einstein-Motto "mach die Dinge einfach, aber nicht zu einfach". Dann die Nähe zu den asiatischen Riesenmärkten und die hohen Rohstoffvorkommen. Australien erwirtschaftet ca. 53% des Bruttosozialproduktes mit Rohstoffen und deren Weiterverarbeitung. Ich will sagen, die Wirtschaft ist sehr robust und wird m.E. völlig unterschätzt. Die Städte sind wunderschön, sehr sauber und europe-like.

Meine persönlichen Lieblingsstellen
alles was mit Bush und Outback zu tun hat
Die Strände zwischen Albany und Esperance ... hier erlaube ich mir den Ausdruck : die schönsten der Welt
Cape Peron ... drei Stunden übelste Sandpiste und dann eine Natur zum Niederknien
Exmouth und Cape Range NP... nirgendwo sonst sind sich Outback, Naturpark, Sandwüste, Wildlife, spektakuläre Küste etc. so nah
Hobart, Launceston, Melbourne, Albany, Perth, Cairns, Sydney
Blue Mountains
Flinders Range
Tasmanien ... das rauhe Südland, Tor zur Antarktis, betörend schön (wurde erst vor 8000 Jahren abgetrennt)
Big Sandy Desert


Karinjini NP ... steige ab in eine 1,5 Milliarden alte Schlucht, unten kannst Du baden
Margeret River
Strelzicki Track
Cameron Corner
Torquay
Ningalo Reef ... die ruhigere Alternative im Westen zum Great Barrier Reef im Osten
Bourke ... Namensgeber für Synonym"back o´bourke": endgültige Grenze zum never-never-Land Outback
Die Kimberly´s ... das letzte Abenteuer
insgesamt mag ich den populären Osten nicht so, ist mir schon fast zu touristisch
Buch Tip: Nicholas Shakespeare - In Tasmanien (eine Geschichte zur Besiedlung Tasmaniens)
Und die schlechten Seiten Australiens? (schlecht? Blödsinn, nur 5.+6.+7.+8. ist schlecht, der Rest ist halt nur anders)

Gibt es auch.
1. Todbringende Spinnen (die berühmte 3cm Redback-Spider), Schlangen (die TOP TEN der Welt führen Australische an....aber keine Angst, extrem selten), Haie, Krokodile (bis zu 7m lange Salty Leistenkrokodile), Boxjelly Quallen und und (der Alptraum für viele Frauen...)
Alles halb so schlimm. Man sollte nur einige Regeln beachten. Z.B. nur mit halbhohen Schuhen in den Bush, morgens die Schuhe umdrehen und ausschütteln (nur in bestimmten Regionen), im Norden (nur da gibt es die "Salties" Leistenkrokodile) nie lange in Ufernähe verbleiben und nie mehr als einmal an der selben Stelle an das Wasser gehen, denn die Salties sind schlau und merken sich das; wenn Du Dir nicht sicher bist, gehst Du halt nicht schwimmen, in Cairns beispielsweise kannst Du nicht einfach ins Meer springen, dort schwimmst Du im Schutz von Schutznetzen, ja und, stört mich nicht ... das wichtigste ist Information : wo sind welche Tiere und wie passe ich auf, rede mit Einheimischen darüber, wenn Du unsicher bist...und "lese" die Natur im Sinne der Aborigenes, hier kannst Du nicht so achtlos sein wie in unseren Breitengraden
Dann machen auch diese Tiere mächtig Freude, wenn Du sie beobachten kannst

2.Klimaanalagen
sind allgegenwärtig. Nehme einen dicken Schlafanzug mit, sonst frierst Du Dir nachts was ab. Und Du muß Dich an die Geräuschkulisse nachts gewöhnen, Klimaanlagen und Tiergezwirpe/-balz rauben dir sonst den Schlaf (reichlich Queensländer XXXX oder Cascade Bitter vor dem Schlafengehen hilft aber auch)
3.Klimasprünge
nochmal : informiere Dich über das Ortswetter etc., sonst kannst Du ganz böse überrascht werden. Ich war auch mal so dämlich und wurde in Südtasmanien im Sommer von Sturm und Schnee überrascht, 8 Tage abseits jeder Zivilation, daß war kritisch, glaube mir.
4. Outback ist keine Spazierfaht wie Death Valley in den USA
Das Outback ist gnadenlos, wenn Du nicht richtig darauf vorbereitet bist. Im ersten Trip sind wir mit 3 Bierdosen mal so reingefahren, mal gucken wie das so ist. Auch das war idiotisch, es bahnte sich Regen an, wir hatten uns an einer Gabelung verfahren und hatten nur Glück, daß wir rechtzeitig umgedreht hatten. Das kleinste Schauer und Du kannst deine alberne Limosine für 1 Woche dort stehen lassen. Mit einem Landcruiser und 20 Liter Trinkwasser wäre das gegangen.
5.achso, fast vergessen, den Linksverkehr, so ein Scheiss!
6.und die fucking blowfly ... die grösste Nervensäge zu bestimmten Jahreszeiten und in bestimmten Regionen
7.ca. 22 h Flug ist nicht jedermans Sache, meine Auch nicht, und expensive dazu, mein Tip hier ist abends (damit du die nacht zum pennen nutzen kannst) in Frankfurt mit Emirates nach Dubai, ministopover und weiter nach Perth (ca. 11h + 7h, sehr erträglich und du kannst dich mal bewegen). Im Land kannst du dich dann frei mit Inlandsflügen bewegen, je nach Wetterlage, bloß nichts vorbuchen.

8.UV, Sonnenbrand ... wenn Du im Winter käsig aus dem Flugzeug steigst, können 10 min reichen, wenn Du nicht sofort aufpasst, also ganz langsam steigern sondern kannst Du ganz schnell eine Woche Urlaub abhaken
Die traditionellen Aborigenes haben da keinerlei Probleme ... die wissen wo du welche Spinne findest und essen kannst und wie tief du wo graben musst, damit du den Molch findest und ausdrücken kannst, um nicht zu verdursten
Bush Food ... spannendes Thema
Bei Interesse entwerfe ich für Australien-Newbies das optimale individuelle Urlaubskonzept. Bitte kontaktieren Sie mich unter tr1961@gmail.com !
Hier ist die google-maps Karte zum Trip Februar 2005

2001_02 war erst Melbourne mit Twelve Apostel etc, dann Tasmanien South-Coast-Track, dann Hamilton Island Greta Barrier Reef, dann Brisbane, Queensland Farm Buff Downs bei Charter Towers, dann Cairns und Tropische Umgebung (hier Trip ab Brisbane)
1994_95 war mit Flughopping verbunden : Melbourne Trip als google-map mit Yamaha 900, Sydney-Bourke-Adelaide Trip mit Toyota Landcruiser, Tasmanien Trip mit Honda Dominator, San Fransisco mit Roller, New York zu Fuß
Hier für 1989_90
Copyright Thomas Richter ... kopieren und oder abschreiben verboten, Du kannst mich aber fragen, dann bekommst Du eine Antwort
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