21.6.14

Motorradtour Frankreich 2014

Mount Ventoux

Einmal im Jahr sind die Alpen irgendwo mit Freunden fällig. Diesmal bin ich erstmals mit einer Harley in dieses anspruchsvolle Winkelwerk angerückt. Ich bin ganz gespannt, ob sie sich gleich nach drei Kurven der Fireblade ergeben oder sonst die weisse Fahne ausflaggen muß.
Zunächst standen 800km Anfahrt von der Eifel bis ca Grenoble an. Erste Übernachtung in Nancy, eine wunderbare Stadt. Der Stanislav-Platz gilt als einer der schönsten Royalen Stadtplätze in Europa. Stimmt. Auch die Altstadt ist wunderschön. 2.Übernachtung in Chambery, auch sehr gut, schöne Altstadt. Dann Grenoble, da hatte ich mehr erwartet. Man merkt, dass Olympiastädte nach ihrem Zenit eher zerbrechlich sind. Da stehen viele Nutzgebäude zur Zweitverwendung an, was dem Stadtbild nicht gut tut. Insgesamt merkt man den Städten in Frankreich an, das der Krieg nicht so im Baubestand gewütet hat. Sehr pflegliche Altstadt-Bewahrung. Im Vergleich zu Deutschland eine Wohltat (schon mal in einer Ruhrgebiets-Altstadt gewesen...gibt es nicht...vielleicht 2 Häuser). Landschaftlich wird es ab ca St Claude schön. Die Rhone-du-Alpes-Region, dann auch schon bald die wunderbare Provence. Abwechslungsreich und von Natur aus schön. Treffpunkt in Sault mit den anderen 4 Eisentreibern. Zunächst der Mount-Ventoux. Klasse Auffahrt auf 1911 m mit einer ungewöhnlichen Feinsteinplatte. Krass, oder wie sagt man heute. Viele werden diesen Gipfelort aus der Tour de France kennen. Dann geht es kreuz und quer wieder durch die Provence und Alpenregion gen Norden an Grenoble östlich vorbei durch viele wunderbaren Schluchten. Diese sind viel hügeliger als z B die österreichische Alpen, wo es im Tal "platt" zugeht mit richtigen Bergspitzen. Neues Ziel war nun die Schweiz, und zwar das Jura Gebirge im Westen der Schweiz. Ein sehr schönes Geläuf. Östlich des Genfer See´s geht es durch hyperschönes Gelände. Kein wunder dass Michael Schumacher hier sein Heimdomizil erbaut hat. Gute Besserung übrigens an dieser Stelle, habe soeben die Neuigkeiten mit der Verlegung in die Reha erfahren. Leider war aufgrund der Bewölkung kein Blick auf den Montblanc vergönnt, schade. Dieses gewaltige Massiv mit seinen ablaufenden Gletschern ist so grandios, hätte ich sehr gerne gesehen. Im Valle-de-Jeuxe fahren wir zufällig an den Stammsitzen der legendären Uhrenmanufakturen von Pateke Philippe, Jaeger-leCoultre, Cartier, Blancpain und Rolex vorbei. Schönes Beiwerk. Dann sind die Vogesen dran, als letzte Bastion vor dem Heimritt. Ich mag die Vogesen aufgrund ihrer Einfachheit und Bodenständigkeit sehr. Einige unserer Gruppenteilnehmer demarkieren zwar eindeutig "...hier sieht es aus wie im Harz...", meine Meinung zu diesen "fachkundigen" Äusserungen: no comment. Insgesamt ist Frankreich Ost ein sehr abwechslungsreiches Land, gefällt mir sehr gut. Hier gibt es noch viel zu entdecken.
Sprache: wir sind mit unserem extrem beschränktem Sprachschatz in der Gruppe (ca 3 bekannte französische Worte) irgendwie klargekommen. Ein Tip: ein Minisprachführer in der Hand und zumindest die Anrede in französisch hilft. Auch Jürgen könnte sich diesbezüglich mal bemühen
Essen: interessant, pommesfreie Zone, das gefällt Jürgen garnicht
Hotel: "logis de France"-zertifizierte Unterkünfte gehen immer, sonst oft kritisch bis "geht garnicht"; zu Not hilft IBIS immer aus der Patsche, zwei sehr gute Erfahrungen gemacht, ist zwar Containerlike aber verlässlich und sehr sauber;
Nancy: Hotel Mercure Innenstadt 110,-, sehr empfehlenswert mit direktem Zugang zur Stadt
Chambery: Hotel Cinq 98,-; alles prima
Grenoble: Hotel Mercure City,ca 100,-, ca 15 min fussläufig zur City, gutes Hotel
Sault: Hotel Le Louvre, ca 90,-
Kosten: allgemein etwas höheres Preisniveau
Moped: die Harley hat sich mehr als wacker geschlagen, hat Spass gemacht, aufgrund des tiefen Schwerpunktes gehen auch Tornanten erstaunlich flüssig, die Schräglagenfreiheit von ca 33 Grad reichte für unsere Fahrtruppe durchaus aus. Klar war mehr Arbeit angesagt, aber für Herbrennung der Fireblade reichts!
Stanislav platz in Nancy

Altstadt Chambery

Chambery

die erste Tornante in Höhe St-Claude
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eines der vielen vielen Schluchten








Pause am Grenzübertritt von Schweiz nach Frankreich

Vogesen

wieder schön sauber ... Eisen putzen macht mehr Spass als Plastik polieren




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