17.9.19

Fahrbericht Indian FTR 1200 S

Irgendwie trauere ich meiner AllAmerican BUELL XB12S immer noch hinterher. Ein originelles charismatisches Eisen, nicht ganz ausgereift und jeden Test krachend verloren, egal, es war emotional. Ich habe sie gerne gefahren (und 1,5 Jahre besessen).
Und irgendwie war meine Erwartung an die neue FlatTrack-Indian ähnlich.
Mal sehen ob sie das einlösen konnte.
Vom Design und den Detaillösungen kann sie im Stand schon mal überzeugen. Wesentlich bessere Verarbeitungsqualität im Vergleich zu Harley Davidson und Buell sowie bessere Bauteilqualitäten (Gabel, Federbein, Bremsen etc). Gut, der Kennzeichenträger geht mal wieder garnicht, immerhin kein Plastik, scheint wie eine Abschleppstange konstruiert zu sein. Da ist schon wieder der Griff ins Portemonnaie nötig. Es gibt Original eine Umrüstlösung für schlappe 450. Mmmm, Minuspunkt No1. Der Lack ein Traum. Der Tank mit 13l zu klein. Gepäck für 1 Woche Alpen? Schwierig.
Die Sitzposition ist sehr gut, die Sitzhöhe von 850mm passt auch mir mit nur 1,75m Länge bestens. Ich mag es etwas höher zu sitzen.
Motor an. Klang sehr gut, nicht zu laut (laute Auspuffe mag ich garnicht mehr). Der Kaltlauf ist Mist. Es ruckelt und zuckelt. Man braucht ca 6-7km um dem Motor die Schärfe im Ansprechen zu nehmen. Ich habe nichts gegen lebhaften unwirschen Motorlauf in unteren Drehzahlregionen, das zeichnet jeden V2 mehr oder weniger aus, jedoch Ansprechverhalten beim Gasanlegen muß jeder Hersteller beherrschen. Da ist noch Arbeit für Indian. Nach der Warmlaufphase geht es, immer noch nicht perfekt, aber gewöhnter. Ein toller digitaler Antritt vom Vau2. Power mehr als reichlich. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los: die KTM SDR1290R kann das besser....
Das Fahrwerk finde ich gewöhnungsbedürftig. Das neue Radkonzept mit 19Zoll vorne und 18 hinten finde ich zwar gut, doch es ist langes persönliches einfahren nötig. Die Front gibt sich zunächst ungewohnt sehr direkt aber auch irgendwie undefiniert in der Abwinkelphase. Die Leichtigkeit und das Spielerische/Eindeutige fehlt da oder ich habe es noch nicht auf 30km gefunden. Es könnte aber gut sein, das man da nach 1000 eigenen km ganz anders drüber denkt.
Mein Fazit: die Optik und Eigenständigkeit ist überragend, der Preis ist zu hoch, die Wertstabilität wird jedoch voraussichtlich gut sein. Noch nicht ganz ausgereift, aber das kann etwas werden.
Trotzdem, die KTM 1290R ist einfach zu überlegen in der Sache, selbst meine aktuelle Yamaha Tenere 700 kann mich mit Ihrer Perfektion und dem famosen Fahrwerk eher in den Bann ziehen (da bin ich aber gerade von der tollen Frankreich-Tour-Performance beeinflusst....die Indian will andere Akzente setzen). Trotzdem hat die FTR viel Charakter, das hat Sie mit der Buell gemeinsam und das gefällt. Bei mir käme sie tatsächlich mit auf den Einkaufszettel. Weil sie einfach mega-cool ist.
update: auf MCN habe ich soeben gelesen, das der Pirelli Skorpion Trail 2s die FTR in ein anderes Bike verwandelt. Ein must have für alle FTR-Besitzer. Das ist schon wieder ein game-Changer. Schon wieder neugierig.










6 Kommentare:

Pile hat gesagt…

Hi Tom, wenn ich das lese, wohl doch nicht was für mich.
Gruß
Pile

Pile hat gesagt…

Hi Tom, wenn ich das lese, wohl doch eher nix für mich.
Gruß
Pile

Anonym hat gesagt…

Hi Tom,
...dann wohl eher nix für mich;-)
Gruß
Pile

Pile hat gesagt…

...nach dem studieren der Tests war klar, dass die es nicht werden konnte. Du hattest ja bereits vor längerer Zeit den österreichischen Bazillus verbreitet;-)

Anonym hat gesagt…

Hi Tom,
wann kommt was zum Thema KTM 1290 Superduke R 3.0?
Gruß Pile

Anonym hat gesagt…

Hi Tom,wann kann man hier mal was von der neuen KTM 1290 SDR 2020 lesen?
Gruß
Pile