7.3.21

Ein Jahr mit der Bryston 2.5B3 Cube ... oder ... ein erster Test im deutschsprachigen Raum

Wie kann das nur sein? Die 4B3 Cube wird in allen Gazetten hoch und runter beschrieben und von der kleinen 2.5 liest Du.... Nichts. Einfach nichts! Kauft sich den Keiner dieses Kleinod?

Ich möchte da für ein wenig Abhilfe und Verwunderung sorgen.


der Tag des Einzuges

Ich habe diesen Amp jetzt ein Jahr als Hauptverstärker betrieben und soviel vorweg: ich finde ihn großartig.

Ihr wisst, dass ich meine Sachen jährlich durchtausche. Bei mir hat er den unmittelbaren Vorläufer PASS XA-25 abgelöst. Der hochgelobte PASS hat bei mir persönlich nicht den durchschlagenden Erfolg gehabt. Ich finde den Bass eine Idee zu unpräzise und Neutralität ist auch nicht gerade die Paradedisziplin. Class A ist für mich nicht eine zwingende Technik. Irgendwie war ich froh, wieder den gewohnten Bryston-Sound im Hause zu haben. Neutral, Langzeittauglich zupackend und irgendwie mühelos. Ich hatte vor vielen Jahren bereits eine 4BRX (2.Gen) und eine 3BSST, da war ich aber noch nicht so weit, die durchschlagende Bryston Qualität zu würdigen.

Ich habe mir die 2.5 Cube mit den blauen LEDs bestellt. Kann man ja wählen. Die Pro-Ausführung in lässigem Ultra-Schlicht mag ich auch total, lässt sich später nur wieder schwerer vermarkten, also hier die HiFi-Ausführung im CUBE-Design. Finde ich auch Weltklasse. Das Messprotokoll von Bryston hat 168 Watt an 8 Ohm je Kanal ausgewiesen. Irgendwie hat man immer Bedenken, dass so ein 11kg-"Verstärkerchen" überhaupt genug stemmen kann und sich vielleicht nicht doch überanstrengt. Falsch. Selbst der Kleinste teilt ordentlich aus und behauptet sich immer. Ja, immer. Kein mal konnte ich die Grenzen wirklich ausloten. Ob mit der Dynaudio Special 40, Tannoy Kensington GR oder aktuell mit meiner famosen Wilson Audio Yvette. Die Yvette benötigt durchaus Power wegen Ihrer 85dB Wirkungsgrad und 2,6 Ohm-Senke im 70Hz-Bereich. Das lässt die 2.5 nur mit der kalten Schulter zucken.


der Tag des Auszuges

Die Dr Salomie-Eingangsstufe der 2.5B3 ist identisch mit denen der grösseren Endstufen der Serie, selbst der Bolide 28B3 ist da keine Ausnahme nach oben. Kenner sagen, die Eingangsstufe ist das wichtigste Bauteil bei einer Top-Endstufe. Mag sein, das kann ich nicht wirklich technisch beurteilen. Ich kann Ihnen jedoch die beinahe unheimliche Durchhörbarkeit dieser Endstufe bestätigen. Ok, das mag nicht jeder und ist auch sehr unspektakulär. Bryston versteht sein Geschäft, für mich ist Bryston eine Endstufenfirma (so wie Audio Research eine Vorstufenfirma ist). Das können Sie wirklich in Premium, trotzdem haben Sie im HiFi-Zirkus nicht das Image was Ihnen zustehen würde. Aber glaubt mir, langzeittauglicher ist das. Dann hebe ich noch das wohltuende reduzierte Design und die 20-Jahres-Garantie hervor (ich habe einen Freund, der hat seine 19,5 Jahre BP25MC mit einem Schaden eingeschickt und anstandslos ein komplett revidiertes Gerät zurückbekommen...toll was? für lau). Und der pechschwarze, brummfreie Hintergrund ist auch nicht selbstverständlich. Der einzige Wermutstropfen ist die lange Einspielzeit. Im Fairaudio-Test wurde mehrfach die 1000h-Hürde bemüht. Da ist was dran, denn erst nach einem halben Jahr begann die Kleine wirklich nach "Perlen zu tauchen" und hat mich aufhorchen lassen. Was ich nicht mochte in den letzten Jahren, das auch Bryston mehrfach die Preise angehoben hat. Vor vier Jahren kostete ein 4B3 ca 5500€, heute 8034€. Leute was soll das! Ok, Bryston war immer viel zu günstig, trotzdem vergrault das kundige Kunden.

Die 1000h-Hürde muss ich jetzt wieder erklimmen, denn ich habe mir die Mono´s 7B3 Cube neu gekauft. Ich werde zyklisch dazu berichten.

Setup zur Zeit:

IKEDA 9TS->Thorens TD124DD->Cardas Clear->Whest Titan Pro->Cardas Clear

Moon MiND2->Bryston DAC3->Cardas Clear->Pathos InControlMk2

->Chord Signature XL->Wilson Audio Yvette

1 Kommentar:

Pile hat gesagt…

...die Qualität von Bryston kann ich zu 100% bestätigen. Wer kein ausgefallenes Top Design fürs Auge braucht aber mehr fürs Ohr, der macht mit Bryston keinen Fehler. Wie bereits im Bericht beschrieben, ist auch der Service auch nach dem Wechsel von SUN Audio (München) nach AViTech (Wien) ausgezeichnet. So wird z.B. bei einem gebraucht gekauften Gerät die 20 jährige Garantie automatisch auf den neuen Besitzer übertragen und eine Reparatur vom neuen Importeur, innerhalb der Garantiezeit kostenlos übernommen. Bryston weiß was sie tun und die kennen ihre Qualität. Das wichtigste sind jedoch die unbestrittenen, beschriebenen klanglichen Eigenschaften.
Gruß Pile