23.9.08

Test Unison Research P70 .... endlich eine Röhre, wo ich die Technik in die zweite Reihe schiebe

Verstärker waren immer schon eine Leidenschaft von mir. Was hab ich nicht schon alles ausprobiert? Irgendwie wurden aber alle irgendwie langweilig und ich guckte nach was anderem. Irgendwie wollte ich aber jetzt auch mehr hören. Und ich wollte gerne wieder eine Röhre habe (hier erfährst Du, wie eine Röhre funzt). Dieses Prinzip hat eine bessere lowlevel Qualität und ein schmelzigeres Klangbild, also beste Vorraussetzungen für Langzeithören. Das hat bei mir oberste Priorität. Die Naim sind und waren klasse, kein Thema, aber der Unison Research P70 hat mich mit dem Bericht in der image neugierig gemacht (ja, mit einem Test!). Das Design finde ich neu, zeitlos und anders. Endlich mal...mir gefällt es total gut, das Murano-Glas mit Siegel verbreitet etwas Besonderes, die Bedienelemente sind auf das wesentliche beschränkt und funktionieren perfekt, die KT88 schimmern wunderschön. Also Haptik eine glatte eins, leider 35kg schwer, also für guten Stand sorgen (kann mein tabula rasa mit der aufgelegten Maßplatte nero assoluto von Naturstein Potsdam).
wie schrieb Rolf Winter in der image 4/2008 :
Der P70 entwirft eine erstaunlich präsente, weite, differenzierte und gleichzeitig einheitliche Bühne. Der P70 spielt unerschüttlich mit starker Hand. Dabei vorrangig im Bereich der Mitten mit atemberaubenden Klangfarben. Mein Tip an alle, denen das ewige Verstärkergerangel auf die Nerven geht : Der P70 klingt endgültig umwerfend. Das heisst zwar, daß er als "klingender" Verstärker nicht perfekt ist, das heisst aber auch, daß er in 15 Jahren, wenn alle über die Seelenlosigkeit Ihrer Digitalamps lamentieren, immer noch herrlich unverwechselbar ertönt.
Das hätte ich nicht schöner erfinden können. Dem muß ich mal ausnahmsweise zustimmen. Trotzdem ein paar ergänzende Sätze. Hauptsächlich zum Thema Röhre ./. Transistor. Ich finde, daß die Röhre in dieser Form hervorragend zum Monitorhören passt. Beim Transi habe ich immer irgendwie die Härte im Klangbild gesucht und meist habe ich mir auch eingebildet "da ist es!", jetzt beim P70 höre ich völlig entspannt auch lang. Gerade leiseres Hören macht unendlich viel Freude. Obwohl er auch furchtbar laut kann, wenn Du Krach mit dem Nachbarn willst. Und er beherrscht das ganze Brett, glaube bloß nicht, daß Du im Bassbereich irgendwie eingeschränkt bist. Die Bühne ist breit, DER Vorzug schlechthin ist aber die wunderschöne Abbildung von Solis, ob E-Gitarre, Stimme oder Elektronik....egal. Mein weiterer Eindruck ist, das bei überladenen Tuttis oder bei Vollgasattacken der kompletten Band die Röhre keine Vorteile gegenüber sehr guten Transistoren hat. Ansonsten hat mir Musikhören noch nie soviel Spaß gemacht, und nach jetzt 3 Monaten Einspielzeit finde ich, daß er noch leicht zulegt. Auch mein Naim Analogtuner 05 hat jetzt ganz neue Qualitäten. Die Röhre passt einfach besser zum Thema Musikhören und Analogtechnik, er ist selber ein Instrument!
PS gekauft bei KlangArt, Plattling, sehr empfehlenswert (der TAD Vertrieb ist auch rührig)

Als Kabel benutze ich durchgängig Siltech Netzkabel, van den Hul- und Siltech-Cinch-Kabel, als wichtiges Lautsprecherkabel das neue famose Audioquest Rocket88 in biwire / 16feet (direkt in den Staaten bestellt).

Meine Verstärker-History :
  • Naim NAC282/HiCap2/NAP250.2 (wenn Transistor, dann Naim; echte Draufgänger, leider blödes Garantiegehabe und teuer im update; Fanartikel; störend waren eigentlich nur die vielen Stromkabel)
  • McIntosh MA6900AC (klassische 40kg Maschine mit riesigen Ausmassen und schönem neutralem Klangbild; und es gab immer etwas zu gucken)
  • Bryston BP25/3BSST (Update; die 3BSST halte ich für eine der besten bezahlbaren Endstufen, denn 4BSST hat vielzuviel Power)
  • Octave V40 (wie sagt meine Schwester : wieso hast Du denn den Eierkocher im Wohnzimmer stehen?...sehr unauffälliges Klangbild)
  • Audionet SAM V2 (super verarbeitet aber auch sehr zurückhaltend, deswegen durchaus ein Transistor für Langzeithörer, trotzdem kommt Langeweile auf)
  • Bryston BP25/4Bst (so stellte ich mir Transistorverstärker vor; doch ich brauche immer nur 3% vom Lautstärckesteller)
  • Audio Analogue Maestro Integrated (7000,- DM und Brummprobleme, das gefiel mir nicht; Begründer des Ausdrucks meiner Freunde : Der brummt...das muß weg!)
  • Electrocompaniet EC4.7/AW180 Monoblöcke (wunderschöne Geräte, die schwulen Goldknöpfe sehen zwar reichlich daneben aus; leider in meiner Umgebung Brummprobleme)
  • TAG PA20R/100P (Zeitgeist ohne Eigenschaften; trotzdem schöne Geräte)
  • Bryston 12RX/4BRX (echte Liebhaberstücke; die Vorstufe mit Acryldeckel wie im Prospekt, das mußte ich haben; die tolle Phonovorstufe entfachte langsam wieder meine Vinyl-Leidenschaft)
  • Bryston 0.4B/4BRX (von Bryston habe ich immer geträumt, mit der Vorstufe fängt der Hype an....erste echte Kohle und erste Knaller im Regal...die 4BRX feuert durch die Bude, das gibt Ärger)
  • Sony TA-F700 (erstes update...ein Powerhouse)
  • Denon PMA-irgendwas (Studentenstart...damals wurden natürlich nur AUDIO Testsieger gekauft...ist doch klar, oder?)

1 Kommentar:

Rudi hat gesagt…

Hallo Noosaa,
Du hast ja schon den Audimat Opera Reference gehört. Wie macht sich der denn Im Vergleich zum P70?
Gruß Rudi