17.1.11

Test Mark Levinson 532H


Geliefert 11.01.2011 : Mark Levinson 532H direkt von sunaudio, mein Händler ist KlangArt

Lieferung

Ich war ganz überrascht. Ich hatte erst am Donnerstag mit dem neuen Amp gerechnet, da ich erst am Sonntag abend per email bei dem Dealer meines Vertrauens bestellt hatte. Jetzt stürme ich soeben von einem Auswärtstermin in meine Firma und meine Sekretärin kommt auf mich zu : „Herr Richter, Sie haben aber ein schweres Paket bekommen. Über 40kg!...“. Ab dem 8. Wort habe ich gar nicht mehr zugehört. Fein, jetzt kann ich doch endlich wieder in den HighEnd-Spielkasten. Schnell die letzten Besprechungen durchgeführt und ein wenig eher abkneifen. Die 40kg ins Auto gewuchtet (oh jesus...mehr darf ein Amp auch nicht wiegen, das ist deadline....die Verpackung ist relativ kompakt und mit zwei Griffen im Karton nebenbei auch noch praktisch...und Kombis sind einfach die besseren Autos sonst hätte ich jetzt ein Problem).

Aklimatisierung (18.00 Uhr Temp draussen 1grad, drinnen 20)

Zuhause vorsichtig das Paket per Umzugsrolleinheit in die Wohnung rollen und den Amp von seiner Temporärverpackung befreien. Die Griffe hinten und die beiden Handschuhpaare sind dabei sehr hilfreich. Jetzt soll er sich erst mal 2 h aufwärmen, der kleine Dicke. Zur Optik : So soll ein Amp aussehen, schlicht und nicht zu wuchtig. Wertig und elegant sind weitere Attribute, die mir spontan einfallen. Wie sagte Albert Einstein :“Mach die Dinge einfach aber nicht zu einfach“. Stimmt genau und trifft sehr wohl auf dieses durchdachte Design zu. Auch hinten kommen keine Fragen auf, alles wertig und selbsterklärend. Sehr gut finde ich auch den Umschalter zwischen XLR und cinch, damit kann ich zwei regelbare Direktquellen evtl mal anschliessen. Wer weiss wo die Gerätezukunft mich hinführt.

Entscheidungsfindung und Alternativen

Röhre oder Transi? Die alte Frage. Für mich zählt nur das Ergebnis. Wer meine lange Verstärkerhistorie kennt (siehe hier unter Label hifi) weiss, dass ich nahezu jährlich wandele zwischen den Welten, hat mit zwei Ausnahmen immer Spass gemacht. Jetzt wollte ich meine grandiosen Harbeth M30 mal richtig in die Zange nehmen. Es sollte auf jeden Fall ein Amp werden, den man auch vernünftig wieder verkaufen kann. McIntosh MA7000AC, Burmester 082, Unison S9, Audio Research LS26,110, etc. Der hervorragende Ruf des 532H hat mich trotz des hohen Preises gelockt. Das schnörkellose Design gefällt mir auch. Also Bestellung am 9.1.11 ausgelöst.

Herr Mark Levinson, wer ist das eigentlich?

Ich habe einen Fehler gemacht! Warum? Ich hatte den 532H bestellt, ohne mal wirklich zu recherchieren, wer wie was eigentlich hinter der legendären Firma ML steht. Jeder Marketingmann weiss, das Markenimage alles ist. Da wikipeda gerade 10 Jahre geworden ist, bin ich da angefangen. Und nicht enttäuscht worden. Tolle story. Mark Levinson ist Musiker und als er um 1980 richtig loslegt gab es noch gar kein HighEnd. Es gab McIntosh. ML war definitiv der Trendsetter zum HighEnd im Transistorbereich. Seine Geräte haben die HighEnd-Welt entscheidend beeinflusst. Da er 1995 die Firma verkaufen musste, hat er mit Cello und RedRose weitergemacht, mit zweifelhaften Erfolg. Heute ist er bei LG, man höre und staune.

Jetzt geht es los, der erste Klangeindruck

Da man ja einfach nicht warten kann, geht es kalt los. Ich bin geschockt. Die erste CD (ich weiss, CD mag ich eh nicht) klingt regelrecht grausam. Ich habe mich also verkauft. Das kann nicht alles sein.

Nach 2 h dudeldudelda sieht es schon freundlicher aus. Das erste Vinyl klingt brauchbar. Ich höre Bässe und Kickbässe in Intercontinentalgeschwindigkeit. Die Tiefbässe waren mir so vorher nicht bekannt. Die Klangbalance ist aber deutlich anders als mit dem Audiomat opera, viel gnadenloser und direkter. Aber nicht unbedingt schlechter, halt nur anders. Muss ich mich erst noch dran gewöhnen. Röhre klingt schon geschlossener, aber auch runder im Bass, irgendwie langzeittauglicher. Man muss mit Glühkolben nicht ständig an die Technik denken, kann eher zurücklehnen. Frage ist: was will ich persönlich? Ich weiss es noch nicht. Das ist auch gut so, deswegen geben wir ja Geld dafür aus. Mein Eindruck ist, dass der 532H ehrlicher und universeller ist. Er harmoniert ausgezeichnet mit den eher zurückhaltenden langzeittauglichen Harbeth M30. Er ist in der Lage, diese wunderbar an die ganz kurze Leine zu nehmen und Ihre profunde Monitortugend mit neuen Elementen zu mischen. Das hat was. Kenner wissen, dass die Harbeth eine leichte Kickbassanhebung haben. Hier schiebt der ML echt die perfekte Nummer. Alle Achtung, klasse. Es macht jetzt wieder echt Spass lauter zu hören. Da ich aber eher ein Leisehörer bin, bin ich überrascht, auch das kann der ML.

Mein Bauchgefühl sagt mir, den 532H mit einem Röhrenpre (z B Unison Mystery Two oder MFE Tube SE oder AR LS27 o ä) zu kombinieren. Das könnte etwas Grosses werden.

Auf jeden Fall steigt meine Zufriedenheit. Später mehr.


6.02.2011 Der zweite Eindruck


Nach nunmehr ca 3 Wochen Hören+Sehen ist es Zeit, die Erfahrungen weiterzugeben. Wir können es einfach machen. Die emotionale Ansprache einer Röhre ist schöner und geschlossener. Aber auch fragiler und bettlägeriger. Unter dem Strich bevorzuge ich mittlerweile den überaus gelenkigen Auftritt der 532H. Die überlegene bottomrange möchte ich nicht mehr missen, sie erscheint mir ausgesprochen gut gelungen, nicht mehr wirklich verbesserbar. Die mid- und toprange ist ausgesprochen ausgewogen und sehr von einem gelungenen setup abhängig. Hier muss man aufpassen, dass von der Quelle bis zum Lautsprecher alles passt. Hier kommt die Harbeth ins Spiel. Sie harmoniert ganz ausgezeichnet. Mir gefällt es sehr gut, ein sehr leinwander Auftritt der 532H bisher. Irgendetwas anstössiges kann ich bisher nicht entdecken. Jetzt ist der Pre-Zweig noch auf dem Prüfstand, dazu jedoch später mehr.


Mittelfristiges Statement (2 Monate)


Langzeitstudie 1 (x)


Langzeitstudie 2 (x)

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