31.8.21

Test KTM Superduke 1290RR ... die ersten 3000km

Der Wahnsinn geht in die 4.te EVO-Stufe. Ich habe lange überlegt, ob mich die 1290R noch einmal reizt. Bekanntlich war am 14.04.21 die gehypte Internet-Verkaufsaktion. Eine Stunde lang sollte man kaufen können. Es war überhaupt nicht klar, ob ich die 1h aushalte. 25 große Zettel ist schliesslich eine Menge Geld. Soll ich, soll ich nicht? In Minute 25 habe ich mit der Maus den Kaufen-Button angeklickt.  Und prompt eine Kaufbestätigung bekommen. In Minute 40 war es vorbei und alle 500 waren verkauft. 

Fakten-Check:

Auslieferung Ende Mai wie angekündigt. 25K und es gibt nichtmal mehr eine Bedienungsanleitung. Alles nur noch Download.

Das Ding ist komplett. Man muss nichts mehr machen. Kein Heck, nichts.

1. Inspektion bei 1000km für 320€ (keine besonderen Vorkommnisse)

Jetzt: 3000km; Verbrauch bisher 5,1 L/100km (Urlaub mit 2 Adventure-Tieren hinterlässt sparsame Spuren)

Keinerlei Mängel festgestellt bisher



Ich kenne das „Biest“ seit 2015. Man gewöhnt sich dermassen an diese unbändige Power aus der Tiefe, dass geht kaum besser. Ihr kennt den Motor, der ist Weltklasse. Zum abfeuern gibt es nichts besseres. Das Gegenteil von Langeweile, Biß und Überfall bei jeder Drehzahl ab 2600 rpm. Da ich nicht wirklich eine Änderung zum Modell 2020 feststellen konnte, gehe ich nicht näher darauf ein. Eins nur: die Lautstärke ist wirklich erträglich, das ist mir mittlerweile wichtig. Laut will ich nicht mehr.
Das Fahrwerk und die Ausstattung machen den Unterschied.
Kommen wir zuerst zu dem Grundsetup. Das Heck ist 14mm höher als beim 20er Modell. Daraus folgt die 845er Sitzhöhe. Nicht gerade gut für meine 175er Länge. Das wollte ich eigentlich ändern (das geht problemlos). Ebenso wollte ich den Lenker um 15mm nach hinten versetzen. Beides habe ich nach kurzer Eingewöhnung nicht gemacht. Das Einlenkverhalten und die Handlichkeit ist so dermassen besser als beim 20er Standarmodell, das überzeugt.
Die Reifen sehen aus wie Slicks. Und sie funktionieren auch so. Haftung und Handling sind wesentlich besser als der Standart. Ich habe sie aber auch als voll alltaugstauglich kennen und schätzen gelernt. Sicherlich auch ein Anteil der wunderbaren Schmiedefelgen.
Die Federelemente sind edel und oberstes Regal. Man sagt den WP´s eher mäßiges Ansprechverhalten nach. Hier passt es aber. Spürbar sämiger und besser in allen Belangen im Vergleich zum Standardmodell. Ich finde das Werkssetup voll gelungen und sehe keinen Grund zur Änderung. Sogar die Vogesentour fande ich komfortabel. Da pumpt nichts, Rückmeldung phänomenal. Die Gesamtbalance ist fein und süchtig machend. Ich mag es leicht. Knapp 200kg fühlen sich richtig an. Zügige Winkelwerk-Arbeit, ein Kinderspiel. Die anvisierte Linie lässt sich jederzeit anpassen und völlig neutral beliebig weiterführen. Das ist neu im Superduke-Kosmos.
Ich bereue nichts. Ganz tolles Eisen.



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